LOGBUCH DER ANIMA
  MAI 2010::
Denkwürdige Überfahrt in die Tropen und Inselhüpfen in Fiji
 

Ja, das Wetterfenster, auf das wir zwei Wochen lang in Opua gewartet hatten, sah wirklich gut aus: Ein Hoch schob sich von Westen her zwischen Neuseeland und Fiji, und sollte anfands Südwest- und später Südostwinde bringen. Und anfangs ging es auch gleich zügig voran, Tag Eins mit einem Rekordetmal von 157 Meilen! Danach drehte der Wind langsam auf Südost und wurde vorerst schwächer. Leider sah der neue Wetterbericht für die letzten zwei Tage vor Fiji Winde aus Nordost voraus, so dass wir unseren Kurs etwas weiter östlich anlegten um die späteren Winde nützen zu können. An sich kein Problem, aber das dicke Hoch sorgte für so genannte "accelerated tradewinds".
Die Tage 5 und 6 waren daher Halbwindsegeln bei 25-30Knoten, was für mich und das Schiff (für die Crew sowieso) eine völlig neue Erfahrung war, und zwar eine äußerst ungemütliche! Starkes Rollen und immer wieder über das Deck peitschende Gischt ließen uns vorwiegend innen aufhalten, im Bemühen möglichst trocken, wohlauf und guter Laune zu bleiben. In Neuseeland hatte ich ein drittes Reff ins Großsegel machen lassen, und das war jetzt Goldes wert! Um das Rollen und Stampfen für Schiff, Material und Crew erträglich zu halten, mussten wir die Geschwindigkeit auf 4-5 Knoten zu drosseln, und mit dreifach gerefftem Groß und der Fock gelang das auch, was vor allem für die Zeit während der Nacht angenehm war. Am 7. Tag flaute der Wind dann endlich ab, wir hatten noch zwei schöne Segeltage und mussten die letzten 80 Meilen bei zu schwachem Wind aus Nordost motoren.
Nach einer achteinhalb-tägigen und wegen ihres rauen Segelns bemerkenswerten, aber gelungenen Überfahrt, kamen wir erschöpft und zufrieden in Fijis Hauptstadt Suva an. Nach dem zeitraubenden Einklarieren genossen wir die warme Tropensonne, das quirlige Leben in der Stadt und speziell nach fast neun Tagen auf See ausgiebiges Duschen und Essen!

Anne und Fanny verließen die Anima wie geplant, und die nächsten Wochen segle ich durch die weitläufige, wundervolle Inselwelt von Fiji. Mitte Juni geht es dann mit neuer Crew weiter nach Vanuatu...

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