LOGBUCH DER ANIMA
  DEZEMBER 09:
Aus Neuseeland
 

Die Fahrt von Opua nach Tauranga hat letztendlich wetterbedingt doch zwei Wochen gedauert. Ich musste vier Tage in einer öden Marina eine Tagesfahrt vom Zielhafen entfernt warten. Kräftiger Gegenwind und Dauerregen ließen nicht an eine Weiterfahrt denken.

Aber dann war ich doch endlich am 6.12. in meinem Basishafen, in Tauranga angekommen! Diese aufstrebende Stadt, 2,5 Autostunden südlich von Auckland wurde mir von meinen lieben Segelfreunden Ingrid und Robert von der Idemo empfohlen, die vor einigen Jahren im Rahmen ihrer Weltumsegelung die Zyklonsaison hier verbracht hatten und begeistert waren. Und das zurecht! Es gibt hier alles, was das (Nautiker-)Herz begehrt. Die Stadt und das Umfeld sind gerade richtig, nicht zu groß, nicht zu klein. Es gibt 5 Autominuten entfernt sowhohl Industrie- und Gewerbegebiet, das Stadtzentrum, einen langen Sandstrand und als "Naherholungsgebiet" den Mount Maunganui, sozusagen der Kahlenberg von Tauranga, allerdings mit Blick aufs Meer.

Komischerweise verschlägt es nur sehr wenige Fahrtensegler bis hierher. Die meisten bleiben weiter im Norden, in Opua, Whangarei oder Auckland. Wahrscheinlich haben sie nach den langen Ozeanpassagen genug vom Fahren. Ich bin jedenfalls froh hier zu sein. Neben dem schönem Segeln hierher, ist dieser sympathische Ort ideal um diverse Arbeiten am Schiff zu erledigen sowie auch als Ausgangsort für Erkundungsfahrten ins Hinterland bestens geeignet.

Von den mir bekannten Yachten sind nur AZZAR, JONATHAN und PURA VIDA hier. Letztere konnte ich überreden herzukommen, und mit Lauren und Dallas verbringe ich auch viel Zeit. Nach drei Tagen hatte ich bereits ein Auto: Einen 92er Toyota Diesel Kombi, für meine Zwecke das ideale Fahrzeug. Hoffentlich hält er die 4 Monate durch - Was darf man für 800€ erwarten...?!

Jedenfalls hat sich die ANIMA unmittelbar in eine Werkstatt verwandelt. Ich begann sofort mit diversen Arbeiten: Streichen der Masten und Bäume, Anfertigen eines neuen Tisches, Lackieren der Bodenbretter, Austausch der alten eisernen Fensterrahmen gegen speziell gegossene aus Bronze, Besuch beim Segelmacher für div. Änderungen an verschiedenen Segeln, Bestellung von neuem Wantendraht, div. Näharbeiten, etc.
Dazu kam ein Ausflug nach Auckland um die Rettungsinsel zum Service zu geben, beim Händler Planenstoff (Sattler, Made in Austria) zu holen und den neuen Außenbordmotor abholen, den ich bei trademe (=ebay) ersteigert hatte.

Und sonst? Die Neuseeländer sind ein freundliches Volk, aber sie sprechen ein komisches Englisch und fahren auf der falschen Seite. Es gibt endlich wieder Pizza, Kebab, Eis - in guter Qualität, dazu Fish & Chips und Supermärkte mit allem (Milchprodukte!) wie zu Hause. So selbstverständlich das dem Leser auch scheinen mag, nach mehreren Monaten im Südpazifik ist das für uns Segler wieder eine Besonderheit, an der man sich erfreut.

Mein Geburtstag wurde in kleinem Rahmen bei einem Barbeque in der Marina gefeiert. Die Crews von BABALU und ANYWAY reisten dazu sogar extra aus Auckland an!

Nach Weihnachten wird die Arbeit auch auf der ANIMA pausieren. Geplant ist eine 2 wöchige Autofahrt ins Hinterland. Bis dahin wünsche ich:

Erholsame Feiertage und einen gutes neues Jahr!

Diesmal etwas weniger Bilder ...

Mein 92er Toyota Corona Diesel
mim Lenkradl auf da foischen Seit´n!

 
 
 
 
 
 
 
 
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