LOGBUCH DER ANIMA
  NOVEMBER 09:
Von Fiji nach Neuseeland
 

Eine knappe Woche Warten auf ein geeignetes Wetterfenster und Vorbereitung auf die Fahrt nach Neuseeland, die von Crew und Schiff einiges abverlangen können. Erstmals raus aus den Tropen, in die gemäßigten Breiten mit wechselnden Windsystemen und mit dem einen oder anderen Tiefdruckgebiet, das dann meist Starkwind aus der falschen Richtung (SW) mit sich bringt. Daher wurden der Treibanker und die Sturmfock vorbereitet, eine neue manuelle Bilgepmpe installiert, das Satellitentelefon aktiviert und mit Notfallnummern gespeichert, alles festgezurrt und - alle Dieseltanks und Kanister randvoll gemacht. Denn eine gängige Taktik um auf dieser Strecke Schlechtwetter eventuell vermeiden zu können, ist möglichst schnell zu fahren, d.h. im Zweifelsfall zu motoren.

Nach Rücksprache mit dem neuseeländischen Wetterguru Bob McDavitt, war Montag, der 9.11. der richtige Tag. Zuerst zum Ausklarieren mit dem Schiff in die nächste größere Stadt Lautoka, dann noch ankern und Unterwasserschiff reinigen in einer nahen Bucht und los gehts!
Die ersten zwei Tage waren gleich eine Generalprobe für hartes Segeln: Kräftiger Passatwind von der Seite sorgte für eine raue, schaukelige, nasse, aber dafür relativ schnelle Fahrt. Klaus, ohne Segelerfahrung in Fiji zugestiegen, schlug sich trotz anfänglicher leichter Seekrankheit tapfer. Dann wurde der Wind immer schwächer und die nächsten vier Tage wurde durchgehend motort, nach zwei Drittel der Strecke in der Mitte eines Hochs bei spiegelglattem Ozean. Aber zum Glück waren die weiteren Prognosen vielversprechend: NW-Winde, einem Tief vorausgehend, gefolgt von SW-Winden. Es galt also rechtzeitig in Opua/NZ anzukommen. Für den Ankunftstag waren bis zu 45kn aus NW vorhergesagt. Eine superschnelle letzte Nacht brachte uns gegen 10h vormittags in den Schutz der Bay of Islands und schon gings los: Kräftige Böen, zum Glück jetzt schon unter Landschutz wehten uns nach Opua, dazu ein kurzer, kräftiger Regenschauer und um 12.30h, nach genau 9 Tagen, machten wir am 18.11. am Zollpier in Opua fest!
Alles in allem eine sehr gelungene Überfahrt - v.a. im Vergleich zu den meisten anderen Yachten, die in diesen Wochen unterwegs waren. Davor und danach wehten tagelang SW-Winde, die es den meisten schwer machten, hier anzukommen. Unsere Strategie bei Schwachwind zu motoren hat sich jedenfalls ausgezahlt! ANIMA hat ohne Schäden brav durchgehalten, und auch ich bin froh, die halbe Welt nun erfolgreich umsegelt zu haben!

Die Stimmung hier war entsprechend gut. Alle waren froh und erleichtert hier zu sein, es wurde Wiedersehen gefeiert und für die nächsten 5 Monate gibt es keine Nachtfahrten, kaum Ozeanschwell und nur wenige Seemeilen zu fahren. Klaus und Wolfgang verließen wie geplant die ANIMA, ich machte mich allein auf den Weg nach Tauranga, die Basis für die nächsten Monate. Nach einigen stillen Buchten und ruhigen, kleinen Marinas bin ich nun in Auckland, dem großen Zentrum des Segelsports. Während ich das schreibe, liegt Anima in der Westhaven Marina zwischen 2000 (!) anderen Schiffen.

Von der anderen Seite der Weltkugel wünsch ich
Frohe Weihnachten und erholsame Feiertage!

Meine Kontaktdaten bis Ende März:
Tel. 0064-210762709
Adresse:
SV ANIMA III
c/o Tauranga Bridge Marina
P.O. Box 4500
Mount Maunganui 3149
New Zealand
(für Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke ;-)

Und wie üblich - hier die FOTOS

 
 
 
 
 
 
 
 
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