LOGBUCH DER ANIMA
  MÄRZ 09:
Von Panama nach Galapagos
 

 

Durch den Panama Kanal
Für den 12.3. war der Transit angesetzt. Davor kam noch die neue Crew, Lisa und Paco. Zwei zusätzliche Linehandler mussten auch noch aufgetrieben werden, es boten sich zwei australische Tramper, Joel und Richard, an mitzufahren.
Am Nachmittag kam dann der "Advisor" an Bord, ein Mitarbeiter der Kanalgesellschaft, der gleichsam als Lotse mit dabei ist. Meistens werden 2-3 Yachten in der Schleusenkammer im Päckchen bearbeitet, aber die Anima war als einzige Yacht angesetzt, in derselben Kammer hinter einem großen Handelsschiff. Das hieß, dass alle vier Linehandler etwas zu tun hatten. Die Aufgabe der Linehandler ist es, das Boot vorne und hinten mit je zwei Leinen, die zur Schleusenwand gehen, beim Heben bzw. Senken in der Mitte der Kammer zu halten, was bei den oft auftretenden Turbulenzen gar nicht so einfach ist. Da alle vier Nichtsegler waren, musste vorher ein Kurzlehrgang im Umgang mit Leinen und den wichtigsten Knoten abgehalten werden. Zum Glück verlief das Hochschleusen in allen drei Kammern problemlos und wir waren am frühen Abend bereits auf dem rieisigen Stausee "Lake Gatun" zur Übernachtung an einer Boje, 30m über dem Meerespiegel.
Am nächsten Morgen kam mit eineinhalbstündiger Verspätung ein neuer Lotse und wir fuhren gemeinsam mit zwei anderen Yachten sofort los zu den nächsten Schleusen, die
ca. 5 Stunden entfernt waren. Schwer beladen mit Wasser, Diesel und Lebensmitteln und wegen des verspäteten Lotsen verpasste die Anima die geplante Schleusenzeit um fünf Minuten, und wir mussten drei Stunden auf die nächste Möglichkeit warten. Tut mir leid für alle, die zu Hause am PC die Kanal-Webcam geduldig beobachtet haben und dann doch schlafen gegangen sind...
Das Runterschleusen verlief auch problemlos, und am 13.3. um 18h war die Anima endlich im Pazifik!

Fotos vom Kanaltransit

  Foto-Sonderserie : Wie man zu einem Eis kommt...
 

Panama - Galapagos
Nach 2 Tagen in Panama City und den letzten Verproviantierungen sind wir gleich zu den nahen Las Perlas Inseln aufgebrochen. Endlich wieder schwimmen, wenngleich in viel kälterem Wasser als aus der Karibik gewohnt.
Mit anderen Seglern wurde ausgiebig über richtigen Zeitpunkt und Route nach Galapagos diskutiert. Letztlich brachen wir nach 9 Tagen in den Perlas Inseln gemeinsam mit 3 anderen Yachten auf. Da diese 870 Meilen lange Strecke meistens windarm ist, waren einige langsame Segeltage und viele Motorstunden zu erwarten.
Vorerst begann es noch ganz gut: In den ersten 36 Stunden brachten uns stete nördliche Winde gut voran. Dann wurden sie immer schwächer und die Nützlichkeit des Gennakers (bauchiges Leichtwindsegel) wurde einmal mehr unter Beweis gestellt. Doch ab dem dritten Abend war dann völlige Flaute. Der "Stille Ozean" machte seinem Namen alle Ehre, und wir mussten den Motor starten. Zum Glück waren alle verfügbaren Tanks (340L) und Kanister (230L) voll mit Diesel, so dass wir zur Not bis Galapagos motoren hätten. Es kam dann auch fast so, denn bis auf wenige Segelstunden und Motorpausen zum Essen, Diesel nachfüllen und Genießen der vollkommenen Stille des Meeres lief der brave Mercedes 240D OM 616 durch, und drei Viertel der Distanz mussten mit Hilfe des sogenannten "Iron Topsail" bewältigt werden. Ansonsten wären wir wahrscheinlich immer noch da draußen!
Ein wenig Trost gewannen wir durch die Tatsache, dass es den anderen nicht besser erging. Ein Höhepunkt des Tages war das morgendliche Treffen der Crews von ANIMA, KESTREL und SALSA am Funkgerät, wo wir Positionen austauschten, einander ob der Flauten bedauerten und auch ein bisserl blödelten (was im Prinzip nicht den Regeln ordentlichen Funkverkehrs entspricht ...).
Alles in allem eine relativ ereignislose, langweilige und aufgrund der vielen Motorstunden eher frustierende Fahrt. Der Besuch der Galapagos Inseln wird uns hoffentlich dafür entschädigen...!

Fotos aus Panama und von der Fahrt nach Galapagos

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