LOGBUCH DER ANIMA | ||
OKTOBER 10: Bali - Borneo - Singapur - Malaysien |
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Die rund 400 Meilen von Bali nach Kumai auf Borneo konnten wir zum Glück größtenteil unter Segeln zurücklegen, was in dieser um die Jahreszeit windarmen Gegend relativ ungewöhnlich ist. Es sollte auch die vorläufig letzte gute Segeletappe bleiben. Um den Äquator herum gibt es leider keine konstanten Passatwinde mehr, sondern meist Flauten, unterbrochen von kurzen, aber heftigen Gewitterböen mit Blitz, Donner und Wolkenbruch. Von diesen wurden wir zum Glück vor allem Nachts weitgehend verschont. Die Stadt Kumai bietet als Haupt- (und einzige) Attraktion die Möglichkeit, die berühmten Orang Utans Borneos aus nächster Nähe bewundern zu können. Mit einem gemächlich dahintuckernden Flussboot fuhren wir einige Stunden im Regenwald flussaufwärts zu den Camps, wo diese Tiere in freier Wildbahn leben und vor allem bei den Fütterungen zahlreich zu sehen sind. Der Begriff Menschenaffe ist hier nur allzu zutreffend. Faszinierend zu beobachten, wie "menschlich" diese Tiere in Mimik und Gestik waren. Dieser zweitägige Ausflug war ein absoluter Höhepunkt und hat uns sowie die anderen Segler restlos begeistert. Bis Singapur lagen dann noch 600 Meilen vor uns, die wir wie zu erwarten größtenteils unter Maschine zurücklegen mussten, was zwar bei einem Dieselpreis von 55Cent/Liter und flachen Wasser etwas leichter fällt, aber trotzdem etwas zäh ist. Zudem wurde es Richtung Äquator zunehmend heisser, und die häufigen kurzen, aber tropisch-intensiven Regenschauer wurden für Abkühlung, Freidusche und Wassersammeln ausgiebig genutzt. Nach dem Queren der Straße von Singapur, der verkehrsreichsten Wasserstraße der Welt, machten wir die Leinen in der Luxusmarina One°15 zwischen Wolkenkratzern und Superyachten auf Sentosa Island in Singapur fest. Welch Kontrast zu den primitiven Dörfern Indonesiens! Unser dreitägiger Aufenthalt in dieser blitzsauberen und mondänen Stadt war primär von ausgiebigen Beuschen in diversen Shoppingcentern ausgefüllt. Das Preisniveau liegt zwar nur wenig unter dem europäischen, aber es gibt einfach alles, und das im Überfluss. Danach ging es in einer Tagesfahrt zur Danga Bay Marina nach Malaysien, wo wir nun gemeinsam mit ca. 70 anderen Yachten die Eröffnungsaktivitäten der Sail-Malaysia-Rally mitmachen. Diese Veranstaltung ist keine Wettfahrt, sondern mehr eine gemeinsame Sternfahrt entlang der malayischen Küste mit diversen Veranstaltungen an verschiedenen Orten: Official Rally Dinner, organisierte Touren und Ausflüge in das Hinterland, kulturelle Vorführungen und nebenher natürlich viel "Socializen" mit vielen alten Freunden aus dem Pazifik und auch einigen neuen Bekanntschaften. |
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